Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Start des Pilotprojekts „Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause“ (HPC – MOBIL) in Wien und Niederösterreich

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Welches Projekt mit welchem Ziel?
HPC Mobil ist ein dreijähriges Projekt von Hospiz Österreich
, das im Juni 2015 gestartet hat in Kooperation mit sechs verschiedenen Trägern in Wien, NÖ und in Zusammenarbeit mit dem Landesverband Hospiz NÖ.
Ein wichtiges Ziel dieses Pilotprojektes ist die Entlastung und Unterstützung für die MitarbeiterInnen in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause, vor allem im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen. Sicherere MitarbeiterInnen, die mit Hospiz und Palliative Care vertraut sind, können auch die An- und Zugehörigen ein Stück mehr begleiten. Sie wissen, wann die spezialisierte Versorgung dazu zu holen ist, um ihre PatientInnen gut versorgt zu wissen. Dort, wo es möglich ist, wird der Wunsch, die letzte Lebensphase zuhause verbringen zu können, leichter realisierbar sein.<br< <b=““>Folgende Träger nehmen am Projekt teil: Arbeiter Samariter Bund Wien, Caritas Socialis, Sozial Global AG, Volkshilfe Wien, Caritas der ED in Wien und Caritas der ED Wien/NÖ Ost, das Rote Kreuz in NÖ Die Evaluierung des Projektes wird vom NPO Institut (Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship) der WU Wien durchgeführt.
Univ. Prof. Dr. Ralph Grossmann begleitet das Projekt aus der Sicht der Organisationsentwicklung. Das Pilotprojekt wird vom Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) gefördert.

Warum braucht es das?
Wenn Menschen in Österreich gefragt werden, wo sie ihre letzten Lebenstage verbringen wollen, so ist es ihr Zuhause. Derzeit sterben aber in Österreich rund 70% in Institutionen, da die Bedingungen, um diesen Wunsch zu erfüllen, oftmals nicht gegeben sind .
In den beteiligten Bundesländern haben die MitarbeiterInnen in ihrer Arbeit ein sehr hohes Maß an körperlicher und psychischer Belastung zu tragen. Sie sind alleine vor Ort und müssen sehr oft schwierige, ethische Entscheidungen treffen. Sie begleiten nicht nur die PatientInnen (Kinder bis Menschen ins hohe Alter) sondern auch deren An- und Zugehörige. Jede Krisensituation verstärkt den Druck auf die Betreuungs- und Pflegepersonen.
Hinzu kommt, dass die Arbeit der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause die Zusammenarbeit mit einer Reihe anderer Dienstleister (HausärztInnen, dem mobilen Palliativteam, den Rettungsdiensten, den ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen…) erfordert, was viel Kooperations- und Vernetzungsarbeit bräuchte. Vom Gelingen der Kommunikation und Kooperation hängt sowohl die Qualität der Dienstleistung als auch das Wohlbefinden von PatientInnen, Angehörigen und Mitarbeitenden ab. Der Arbeitsalltag ist aber geprägt von einem großen Zeitdruck bei oftmals fehlender Qualifikation in Hospiz und Palliative Care.

Die Ziele des Pilotprojektes sind die nachhaltige Verankerung von Hospizkultur und Palliative Care in jeder Organisation, Verbesserungspotentiale in den Abläufen gemeinsam mit den Leitenden und Betreuenden der teilnehmenden Organisationen zu erkennen und umzusetzen, und die Entlastung der MitarbeiterInnen im Umgang mit schwerkranken und sterbenden Menschen.

Die Entwicklung von Leitzielen, Leistungen und Indikatoren gemeinsam mit allen Trägern, die Entwicklung eines Curriculum HPC Mobil, Organisationsentwicklung auf HPC bezogen und spezielle Fortbildung zu HPC sind die Schwerpunkte des Projektes.

Der Vernetzungsaspekt ist ein weiterer sehr wichtiger, dem durch Informationsweitergabe und Austausch mit allen, die nicht in der ersten Runde teilnehmen, entsprochen werden soll. Es wird gegen Ende des Projektes ein großes, österreichweites Vernetzungstreffen geben, zu dem alle Interessierten eingeladen sind .

Projektleitung: Dr.in Mag.a Sigrid Beyer, Dachverband Hospiz Österreich
Projektassistenz: Maria Eibel, BSc, MA
Öffentlichkeitsarbeit: Mag.a Anna Pissarek

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