Wir trauern um Dr. Robert Twycross, der als Pionier und Wegbereiter der modernen Palliativmedizin weltweit Anerkennung genoss. Mehr als 50 Jahre widmete er sich der Hospiz und Palliative Care, seit er seine Karriere bei Cicely Saunders im St. Christopher’s Hospice in London begann. 1976 wechselte er nach Oxford als Berater für Palliativmedizin und leitete später dort bis 2005 das WHO-Zentrum für Palliativmedizin. Twycross’ Arbeit war wegweisend – er setzte neue Maßstäbe in der Schmerztherapie, betreute Tausende von Patient:innen an ihrem Lebensende und bildete Generationen von Mediziner:innen und Pflegekräften aus. Mit Werken wie dem Palliative Care Formulary und Introducing Palliative Care hinterlässt er ein bleibendes Erbe, das sowohl in der Forschung als auch in der täglichen Praxis der Palliativversorgung Anwendung findet.
Twycross war Gründungsmitglied der International Association for the Study of Pain, der Association for Palliative Medicine (UK), der Palliative Care Research Society (UK), der British Lymphology Society und der European Association for Palliative Care. Er hat in fast 50 Ländern gelehrt, zahlreiche hochrangige akademische Titel auf der ganzen Welt erhalten und wurde mit einer Vielzahl von Ehrungen ausgezeichnet, darunter lebenslange Mitgliedschaften und Auszeichnungen für sein Lebenswerk. Er war Autor und/oder Herausgeber mehrerer Bücher und hat mehr als 300 wissenschaftliche Artikel veröffentlicht.
Selbst im hohen Alter äußerte sich Dr. Twycross zu wichtigen ethischen Fragen, wie etwa zur Rolle der Sedierung am Lebensende, und sprach sich für eine bewusste und behutsame Anwendung aus. Seine Kolleg:innen, darunter Prof. Sheila Payne und Prof. Phil Larkin, würdigten ihn als wahre Seele der Palliativmedizin, die für Mitgefühl, Ethik und Fachkompetenz stand.
Für viele bleibt er ein Vorbild, dessen Engagement und Menschlichkeit die Palliativversorgung nachhaltig geprägt haben.