Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Deutsche Auszeichnung für Grazer Hospiz für Obdachlose

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Das österreichweit erste Hospiz für Obdachlose – das VinziDorf Hospiz in Graz – erregt internationale Aufmerksamkeit. Neben der Berliner Charite wurde jüngst das Kooperationsprojekt zwischen VinziWerke und dem Orden der Grazer Elisabethinen mit dem KlinikAward-Sonderpreis ausgezeichnet, teilte das Krankenhaus der Elisabethinen am Freitag mit.

Am Lebensende wünschen sich obdachlose Menschen meist dasselbe wie andere Menschen: ein würdevolles Leben und einen begleiteten Abschied im Kreis von Vertrauten, Freunden und WegbegleiterInnen. Eine Pflege “zu Hause” ist allerdings nicht möglich. “Wir haben uns gefragt, was wir tun können und haben einen Ort geschaffen, an dem sie so gut wie möglich betreut werden”, schilderte Christian Lagger, Geschäftsführer des Elisabethinen-Krankenhauses gegenüber der APA .

VinziDorf-Hospiz

Die Elisabethinen Graz haben im April dieses Jahres mit dem VinziDorf Graz das VinziDorf-Hospiz als erstes Stationäres Hospiz für obdachlose Menschen eröffnet. Wer obdachlos und volljährig ist und eine stationäre Hospizversorgung benötigt, kann dort aufgenommen werden, um in der letzten Phase des Lebend professionell und würdevoll begleitet zu werden. Begonnen wurde mit zwei Hospizbetten.

“Sogar in Berlin, Menschen von Schicksal berührt”

“Wir werden diese Auszeichnung in das VinziDorf-Hospiz stellen, damit sie sehen, dass sogar in Berlin – auf einem internationalen Event – Menschen von ihrem Schicksal berührt sind”, betonte Lagger. Er hat den Sonderpreis in Berlin “stellvertretend für die Junkies, die Alkoholkranken, die Obdachlosen, schwerkranken Menschen in Graz”, entgegengenommen, wie er betonte.

Essen und Medizin werden über Spenden finanziert

Ein multiprofessionelles Team betreut die BewohnerInnen des VinziDorf-Hospizes. Vor Ort arbeiten MitarbeiterInnen des Krankenhauses der Elisabethinen, ehrenamtliche HelferInnen und HelferInnen des Hospizvereins Steiermark und 24-Stunden-BetreuerInnen des Pflege- und Betreuungsnetzwerks “Ich bin daheim”. Der Betrieb, das heißt u.a. Essen und medizinische Produkte werden über Spenden finanziert . Die Errichtungskosten von rund 400.000 Euro hat der steirische Analysegerätehersteller Anton Paar GmbH gesponsert.

Award für herausragende Klinikprojekte

Der KlinikAward ist eine Auszeichnung für herausragende Klinikprojekte im deutschsprachigen Raum und wurde heuer zum zehnten Mal vergeben. Die beiden Sonderpreise gehen an herausragende Projekte außerhalb der Kategorien. Quelle: APA