Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

„Schwach werden für den_die anderen“

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ein Bericht direkt vom Symposium für ehrenamtlich Engagierte in Hospiz und Palliative Care beim OPG Kongress in Innsbruck

28.3.2019, 09:00 Ein Vorfrühlingstag hier in Innsbruck, Sonne und Wolken, zartes Grün an den Bäumen des Hofgartens. In der Dogana des Congress Innsbruck heiteres Gemurmel von über 250 ehrenamtlichen HospizbegleiterInnen aus ganz Österreich, viele davon aus Tirol und Vorarlberg. Gleich geht’s los!

Begrüßung der Gäste, Waltraud Klasnic als Präsidentin des Veranstalters Hospiz Österreich dankt für Herz, Zeit und Ausbildung der Ehrenamtlichen, Rudi Likar als Präsident der OPG betont die Würde, Wärme und Wichtigkeit, die Ehrenamtliche für die Sterbenden, die Angehörigen und für das Team bringen und ermöglichen.

Leena Pelttari als Co-Leiterin eines europäischen Arbeitsforums spricht über die Situation in Europa: die „typische Hospiz Ehrenamtliche“ wird europaweit von über 50 jährigen Frauen dargestellt, die zumindest 1 Mal pro Woche tätig sind, die meisten Ehrenamtlichen sind in Teams eingebunden. Es gibt aber auch „neue Ehrenamtliche“ – mehr Berufstätige, mehr Männer, jüngere Menschen wollen projektbezogen ehrenamtlich tätig sein.

Das Thema wechselt dann hin von Hospiz und Palliative Care zu Demenz, Oliver Schultz, Künstler und Demenzforscher aus Deutschland, referiert „…Status wird unwichtig (in der Demenzerkrankung). Mitmenschliche Erfahrung eines Wir in elementaren Begegnungen tritt an diese Stelle. Diese Begegnungen mit Demenzkranken sind eine Art des Grundvertrauens. Sich hineinfallen lassen in diese Begegnung. Schwach werden für den anderen/die andere, mich selbst berührbar, verletzbar zeigen“

„Was trägt uns?“

Monika Niedermayer meint dazu „Ich habe Beziehungslust, ein Lust auf große und kleine Gruppen und vor allem ein Lust auf DU“.

Was fordert heraus?

„… die Kopfebene verlassen, alle Erwartungen loslassen und das aufnehmen, was mir entgegenkommt in den Menschen“

„… die eigene Idee der Begleitung aufgeben zugunsten dessen, was gebraucht und gewünscht wird“

Und immer wieder die Frage „Was trägt uns?“

„… ganz besonders trägt uns der Dank und die Wertschätzung, die uns von den Menschen und ihren Angehörigen entgegengebracht werden. Mit so wenig kann ich so viel tun.“

„… gemeinsamer Austausch im Hospizteam, Herz und Ohren füreinander sein.“

„… die Hospizteams, sie nähren uns als Ehrenamtliche, sie trösten, lehren Geduld, geben Halt, bilden aus. Sie sind Struktur, so wie die haltgebende Mitte einer Sonnenblume es für die Blütenblätter ist. Der nährende Boden ist die Tiroler Hospizgemeinschaft.“

Programm des Ehrenamtlichen Symposiums