Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Hauskrankenpflege im Zentrum – HiZ

veröffentlicht am

Wo wollen Sie sterben, wenn es einmal so weit ist?“, frage ich die rund 100 Anwesenden der Tagung.

Zu Hause, in meiner vertrauten Umgebung…“, ist die Antwort von vielen.

Unter meinem Lieblingsbaum“, „im Garten“, „am Meer“, „in meinem Heimatland….“, sprudeln die Lieblingsorte der TeilnehmerInnen nach kurzem Überlegen nur so heraus.

Es geht um das Vertraute, das uns Sicherheit und Geborgenheit gibt, wo wir Frieden und Halt erhoffen, wenn dieser große Schritt bevorsteht.

Leider ist ein Sterben zu Hause derzeit oft noch nicht realisierbar. Im österreichweiten Durchschnitt liegen die Zahlen der Menschen, die zuhause versterben, bei 26,3%, auch wenn es hier Unterschiede in den Bundesländern gibt. Oftmals werden PatientInnen kurz vor ihrem Lebensende noch ins Krankenhaus gebracht, versterben kurze Zeit später im Spital oder am Weg dorthin, zu ihrem Leidwesen, oder dem ihrer Angehörigen. Fragen bleiben offen, was wäre gewesen, wenn.

Engagierte Wiener Träger (Arbeiter Samariter Bund Wien, Caritas der ED Wien, CS Caritas Socialis, Volkshilfe Wien) wollten hier etwas verändern. Es war ihnen ein Anliegen, ihre MitarbeiterInnen in der Betreuung von schwerkranken Menschen zu unterstützen. Sie haben sich an Hospiz Österreich gewandt, das Projekt HPC Mobil

(Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause) wurde entwickelt und von 2015-2018 umgesetzt.

 Schauen Sie auf diese Website zum Projekt mit dem Film, den Videoclips und mehr:  http://hpc-mobil.hospiz.at/ – es lohnt sich wirklich!

Was MitarbeiterInnen der vier Wiener Träger am Ende des Projekts sagen:

Ich orientiere mich in meiner Arbeit mehr an den Bedürfnissen des Betroffenen, nicht nur, was ich für richtig halte. Das ermöglicht mir meine Arbeit mit mehr Entspannung, Leichtigkeit und Professionalität zu meistern.“

Die Unsicherheit und Angst beim Finden einer Leiche wurden mir genommen.“

„Ich trau mir jetzt zu über das Sterben und den Tod zu reden.“

Glücklicherweise gibt es in Österreich viele engagierte Träger und Krankenpflegevereine, die dem Wunsch von PatientInnen, zu Hause zu versterben, entsprechen möchten.

So entstand unter der Leitung von Hospiz Österreich gemeinsam mit den landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen in den Bundesländern das Projekt HiZ (Hauskrankenpflege im Zentrum), das von 2019 bis 2021 umgesetzt wird.

Aktiv dabei sind: Oberösterreich, Kärnten, Steiermark und Vorarlberg mit jeweils zahlreichen Trägern und Krankenpflegevereinen. Das Engagement, das diese Träger und Krankenpflegevereine aufbringen, ist großartig!

Die MitarbeiterInnen der Hauskrankenpflege werden in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen unterstützt werden. Das wirkt sich sehr positiv auf die PatientInnen und ihre Angehörigen aus. Außerdem wird auf die Zusammenarbeit mit den AllgemeinmedizinerInnen und der spezialisierten Hospiz- und Palliativversorgung ein Augenmerk gelegt.

Möge es gelingen, dass in Zukunft alle Menschen, die es sich wünschen, in ihrem Zuhause gut betreut versterben können.

Sigrid Beyer (Bereichsleitung Hospizkultur und Palliative Care in der Grundversorgung), Maria Eibel (Projektkoordination HiZ), Dachverband Hospiz Österreich

Beide Projekte, HPC Mobil und  HiZ, wurden bzw. werden anteilig vom Fonds Gesundes Österreich gefördert. Wir danken herzlich!

Foto: (c) Manfred Marlovits