Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Das Leben ist kostbar!

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Der Vertiefungslehrgang Psychosozial-spirituelle Palliative Care

„Der Block 1 des Vertiefungslehrgangs Psychosozial-spirituelle Palliative Care war das zweite Zusammentreffen unserer Gruppe. Schon am Einführungstag im November 2019 war klar, dass wir eine Gruppe mit viel Tiefgang, ganz viel Fachwissen und Neugier auf Interaktion sind. Das hat sich in Block 1 bestätigt. Der Großteil der Teilnehmer*innen kommt aus der Pflege, eine Kollegin aus der Seelsorge, eine Kollegin aus dem Bereich Psychologie und zwei Kolleg*innen aus dem Bereich Physiotherapie. Gefühlt sind wir schon jetzt ein buntes Team.

Die Vorträge und interaktiven Übungen von Dr. Franz Lummer/Dr.in Michaela Koller am 1. Tag haben uns gut „abgeholt“ und in der weiteren Teambildung unterstützt.

Am 2. Tag war mit Dr. Christoph Seidl das Thema Sinnsuche ganz zentral. Mit der Übung der Steine in der Glasschale, dem Blickwinkel, dass Spiritual Care mehr als religiöse Begleitung ist, hat er uns alle als Menschen angesprochen. Das „Ich bin gehalten“ und „Spiritual Care geht uns alle an“ waren die essenziellen Aussagen.

Viktor Frankl mit der Frage des Wozu (Sinn/Wohin) als Perspektivwechsel, die Suche nach Trost und Stabilität und der Tatsache, dass der Sinn individuell gefunden werden muss, haben uns in diversen Gesprächssituationen weitergeholfen. Das Spiegeln, eine Technik, die in der Validation Anwendung findet, ist auch im palliativen Setting eine Möglichkeit, im Sinne einer „Kameraeinstellung“ eine Einstellungsmodulation vorzunehmen. Es ist, was es ist. Was ist das Bedürfnis hinter der Frage…?

Die Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten, die Bildung der zwei Gruppen mit der (vorläufigen) Themenfindung für die Projektarbeit war spannend, parallel galt es die Anfangsschwierigkeiten der Einrichtung der Moodle-Lernplattform zu bewältigen.

Am 3. Tag war das Thema Ethik dran, am Nachmittag und am 4. Tag hat uns Martina Kern nochmals das Spiegeln in der Kommunikation mit Angehörigen, das Pareto-Prinzip und ein Fallbeispiel mit Genogramm nähergebracht.

Fazit: ein extrem spannender Lehrgang mit viel Wertschätzung und interdisziplinärem Austausch auf allen Ebenen.“

Sandra Tomandl (Teilnehmerin)

Dieser O – Ton einer Teilnehmerin des laufenden Lehrgangs soll möglichst lebendig vermitteln, was im Vertiefungslehrgang Psychosozial-spirituelle Palliative Care bearbeitet wird und wie gearbeitet wird. In den bisherigen Lehrgängen waren regelmäßig Teilnehmer*innen aus Medizin, Sozialarbeit, Therapie, Seelsorge, Pflege und Lehre vertreten. Dieser multiprofessionelle Kreis von Teilnehmenden bildet gemeinsam ein Lernfeld, das für den Einzelnen bzw. die Einzelne den Blick von außen auf das je eigene Berufsfeld ermöglicht. Die unterschiedlichen Herkünfte von Dänemark bis Südtirol, der Schweiz bis zur Lausitz sowie die Durchmischung der verschiedenen Generationen, die älteste Teilnehmerin war 80 Jahre alt und die jüngste 27, ergeben eine bereichernde Melange. Es zeigt sich, dass es unterschiedliche Zugänge zum Thema Palliative Care in den verschiedenen Arbeitsfeldern gibt. In den letzten Jahren sind Themenbereiche wie Palliative Care und Gerontologie sowie Palliative Care und Psychiatrische Erkrankungen ins Bewusstsein gerückt. Klassische Themen wie Trauerbegleitung, Multikulturalität und Trauerbegleitung, Krisen und Umgang mit Suizidalität werden bearbeitet. Neu sind in das Curriculum aufgenommen die Bereiche Psychotraumatologie, Bindung versus Gehenlassen.

Dr.in Michaela Koller, MSc. (Lehrgangsbegleitung), katholische Theologin und Seelsorgerin im Diakoniewerk Salzburg und in der Privatklinik Wehrle Diakonissen, Psychotherapeutin in freier Praxis (IG), Supervisorin (ÖVS), Organisationsberaterin in kirchlich-sozialen Einrichtungen und Einrichtungen des Gesundheitswesens


Wenn Sie Interesse haben am Universitätslehrgang Palliative Care der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität, des Dachverbandes Hospiz Österreich und des Bildungs- und Konferenzzentrums St. Virgil, finden Sie Informationen dazu unter https://www.ulg-palliativecare.at/ : Level 1 und 2 können auch unabhängig von einander besucht werden, Level 3 setzt Level 1 und 2 voraus.

Bildquelle:
https://www.pexels.com/de-de/foto/ball-draussen-globus-holz-269057/