Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Hauskrankenpflege im Zentrum – HiZ Ein Projekt, das seinen Weg geht, trotz Covid-19

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Was ist HiZ?

HiZ ist ein österreichweites Projekt von Hospiz Österreich gemeinsam mit den für das Projekt Verantwortlichen aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Steiermark und Vorarlberg. Das sind die landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisationen, in Vorarlberg dazu noch Connexia, Gesellschaft für Gesundheit und Pflege und der Landesverband Hauskrankenpflege, und die 21 Träger und die Krankenpflegevereine aus Vorarlberg. HiZ hat am 01.01.2019 begonnen und geht bis 31.12.2022. Die Bundesländer Tirol, Salzburg und Burgenland sind als Beobachter*innen vertreten. Das Ziel des Projektes ist es, über Maßnahmen der Organisationsentwicklung und Fortbildung die Mitarbeitenden der Hauskrankenpflege/Mobile Betreuung und Pflege in ihrer Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen zu unterstützen und die Zusammenarbeit mit zentralen Stakeholdern in der Betreuung (Allgemeinmediziner*innen, spezialisierte Hospiz- und Palliativversorgung, Rettung, Apotheken, …) zu verbessern. Durch das Projekt ‚Hauskrankenpflege im Zentrum – HiZ‘ soll der Wunsch der Menschen, zu Hause betreut zu werden und auch zu Hause versterben zu können, stärker als bisher Realität werden.

Wie arbeitet HiZ?

Im Projekt HiZ arbeiten die 21 Träger und die Krankenpflegevereine aus Vorarlberg gemeinsam mit den Projektverantwortlichen aus den teilnehmenden Bundesländern in einem übergeordneten, österreichweiten Netzwerk zusammen. In diesen Netzwerktreffen erarbeiten sie mit der Begleitung von Hospiz Österreich und Univ. Prof. Dr. Ralph Grossmann, Organisationsberater, die für sie passende Umsetzung im Bundesland. Das Knowhow und die Erfahrungen aus dem Wiener Pilot, in welchem vier Träger (Arbeitersamariterbund, Caritas ED WIEN, Caritas Socialis CS, Volkshilfe Wien) in einem dreijährigen Projekt (2015 – 2018) sehr viel an Expertise und Erfahrung zur Umsetzung von Hospizkultur in der Hauskrankenpflege erarbeitet haben, fließen in die Netzwerktreffen mit ein. Mehr zum Wiener Pilotprojekt unter www.hpc-mobil.hospiz.at. Auf diese Weise werden Synergien optimal genutzt. Das vernetzte Arbeiten bringt zusätzliche Ideen, stärkt die Motivation und gibt viel Kraft, um kontinuierlich die Umsetzung auf Bundeslandebene gut voranbringen zu können. Diese wird von der landeskoordinierenden Hospiz- und Palliativorganisation, in Vorarlberg zusätzlich von Connexia und dem Landesverband Hauskrankenpflege getragen. Die Evaluierung des Projektes erfolgt durch das Kompetenzzentrum für Nonprofit Organisationen und Social Entrepreneurship der Wirtschaftsuniversität Wien, Mag.a Eva More-Hollerweger. Das Projekt wird anteilig vom Fonds Gesundes Österreich gefördert.

Was ist seit Projektbeginn in HiZ passiert?

In drei großen Netzwerkarbeitstreffen mit den Vertretungen der Träger und Krankenpflegevereine und den für das Projekt Verantwortlichen auf Bundeslandebene wurde an der Umsetzung gearbeitet. Alle benötigten Trainer*innen wurden in drei Trainer*innenschulungen ausgebildet. Die Palliativbeauftragten absolvieren zum Teil schon eine Grundausbildung, den Interprofessionellen Palliativbasislehrgang. Mit den dreitägigen Workshops für die Mitarbeiter*innen wurde begonnen, große Veranstaltungen für und mit den operativen Führungskräften wurden geplant bzw. durchgeführt. An den Zielen, Leistungen und Indikatoren wurde gearbeitet, ebenso an der Integration der neuen Rolle der Palliativbeauftragten. Das Curriculum der Mitarbeiter*innenworkshops wurde auf CoVid-19 Bedingungen adaptiert, in Vorarlberg wurde ein eigenes für Palliativbeauftragte entwickelt. Das alles ist nur ein kleiner Auszug aus dem Vielen, das einerseits auf Österreichebene und dann angepasst an das jeweilige Bundesland, bis dato umgesetzt wurde.

HiZ und CoVid-19

Ab März 2020 wurde es ein sehr herausforderndes Projektjahr. CoVid-19 hat im Projektverlauf Vieles durcheinander gebracht. Mehr Abstimmung hat uns geholfen, bestmöglich und flexibel auf die Situationen, die CoVid-19 ausgelöst hat, reagieren zu können. Wir haben Termine verschoben mit allen Konsequenzen – neue Räume finden, mit allen Beteiligten neue Termine vereinbaren usw. Onlinekompetenz wurde erarbeitet, und das entsprechende technische Equipment wurde gekauft. In der Folge wurde begonnen Arbeitstreffen auf Österreichebene wie im Bundesland online abzuhalten. Nur bei den Workshops waren sich bisher alle einig, dass diese nicht online durchführbar sind, da es bei den Workshops viel um die Haltung zu Hospiz und Palliative Care geht. Das Einfühlen, Nachspüren, Nachempfinden, Reflektieren und die Erfahrung der Teilnehmenden werden sehr direkt miteinbezogen, Mitarbeiter*innen mit unterschiedlichem Ausbildungsniveau werden gleichzeitig angesprochen. Am 19.01.2021 hatten wir ein österreichweites Zoom-Treffen mit allen Verantwortlichen aus den Bundesländern und allen Trägervertretungen. ES WAR SEHR BEEINDRUCKEND, und ist unter den Titel zu stellen: „HiZ lässt sich NICHT unterkriegen“. Die Motivation ist da, sogar verstärkt, weil alle noch mehr davon überzeugt sind wie notwendig, wichtig und unterstützend HPC in der Hauskrankenpflege ist, im normalen Arbeitsalltag und verstärkt in der Krisensituation. Natürlich braucht das Projekt mehr Zeit als ursprünglich vorgesehen, nämlich rund 1 – 1,5 Jahre, um z.B. 80% Durchschulungsrate in jedem Träger zu erreichen. Alle Verantwortlichen, Träger, Krankenpflegevereine waren seit März 2020 trotz der vielen zusätzlichen Herausforderungen zu HiZ aktiv und sind es nach wie vor. Der österreichweite Austausch passiert mit großer Offenheit, das Eigene wird wechselseitig den anderen zur Verfügung gestellt. Verantwortliche, die Kooperation und Vernetzung leben, tragen dazu bei, dass die wichtigen Themen, die im Projekt HiZ vermittelt werden sollen, ankommen und voranschreiten, auch unter CoVid-19.

Warum hat HiZ – Hauskrankenpflege im Zentrum verschiedene Namen?

HPC Mobil – Hospizkultur und Palliative Care in der mobilen Pflege und Betreuung zu Hause

HiM – Hospizkultur und Palliative Care in den Mobilen Diensten

HPC zuhause Hospizkultur und Palliative Care zuhause

Das Projekt HiZ hat die Aufgabe, die Verantwortlichen, die Träger und Krankenpflegevereine jeden Bundeslandes zu unterstützen, den passenden Pilot zu entwickeln und aufbauen zu können. Die mobile Pflege und Betreuung zu Hause ist in den Bundesländern hinsichtlich den Ausgangsvoraussetzungen und der Durchführung unterschiedlich. In Vorarlberg z.B. gibt es einen sehr hohen Anteil an diplomiertem Personal in der Hauskrankenpflege, von denen viele bereits über Grundlagen in Hospiz und Palliative Care verfügen. Das ist in anderen Bundesländern nicht der Fall. Alle teilnehmenden Bundesländer werden durch die Integration von Hospizkultur und Palliative Care in der Hauskrankenpflege ihre Mitarbeiter*innen in der Arbeit mit schwerkranken und sterbenden Menschen erheblich unterstützen. Das Niveau und die Qualität der Betreuung von schwerkranken und sterbenden Menschen wird sich bei allen teilnehmenden Trägern und Krankenpflegevereinen zum Wohle der schwerkranken und sterbenden Patient*innen und deren Angehörigen bzw. Vertrauenspersonen verbessern.

Dr.in Sigrid Beyer, Hospiz Österreich, Bereichsleitung HPC in der Grundversorgung, sigrid.beyer@hospiz.at;
Maria Eibel, BSc MA MBA, Hospiz Österreich, Koordination HPC in der Grundversorgung, maria.eibel@hospiz.at 

Ansprechpersonen in den Bundesländern:

Oberösterreich: Landesverband Hospiz Oberösterreich,
Projektleitung: Dr.in Birgit Hofmann-Bichler, birgit.hofmann-bichler@gmx.at

Kärnten: Landesverband Kärnten für Hospiz- und Palliativeinrichtungen
Projektleitung: DGKP Brigitte Pekastnig; office@klv-hospiz.at
Projektkoordination: Mag.a (FH) Anita Freithofnig-Aigner, anita.freithofnig.aigner@klv-hospiz.at

Steiermark: Hospizverein Steiermark
Projektkoordination: Mag.a Karin Oblak, hpc-mobil@hospiz-stmk.at

Vorarlberg: Projektleitungsteam
Hospiz Vorarlberg: Dr. Karl Bitschnau MAS, karl.bitschnau@caritas.at 
Connexia – Gesellschaft für Gesundheit und Pflege: Dietmar Illmer, dietmar.illmer@connexia.at 
Hauskrankenpflege Vorarlberg: Mag.a Angela Jäger, aj@hauskrankenpflege-vlbg.at

Foto Copyright: DV Hospiz Ö

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