Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Tag der pflegenden Angehörigen am 13. September 2019

veröffentlicht am

Einen berührenden Einblick in das Leben pflegender Angehöriger gibt unser heutiger Blogbeitrag von Herrn Mag. Arch. Peter Donner.

Herr Donner ist nicht allein. Auf Basis einer Erhebung¹ ist davon auszugehen, dass rund 950.000 erwachsene Menschen in Österreich informell in die Pflege und Betreuung einer hilfebedürftigen Person involviert sind. Gemessen an der Gesamtbevölkerung Österreichs sind das rund 10%, die sich entweder zu Hause oder in der stationären Langzeitpflege um einen pflegebedürftigen Menschen kümmern.

Auch im Bereich der Hospiz- und Palliativbetreuung betrifft es viele Menschen, deren Einsatz und Engagement wir heute in den Mittelpunkt stellen. Hospiz- und Palliativbetreuung hat ausdrücklich Angehörige und nahestehende Menschen neben den PatientInnen als Zielgruppe.

Angehörige sind wichtig als Netzwerk, als Unterstützung und sie brauchen selber Unterstützung und ein Netzwerk.

Hilfereiche Informationen finden Sie auf unserer Website unter https://www.hospiz.at/betroffene/fuer-erwachsene/

Unsere Angehörigenbroschüre „begleiten bis zuletzt“ kann heruntergeladen oder bestellt werden.

Viele Informationen finden sich auch auf der Website des Sozialministeriums  und auf der Website der Interessensgemeinschaft Pflegender Angehöriger

Pflegende Kinder und Jugendliche – Young Carers

Young Carers sind ein globales Phänomen.

Im Auftrag des Sozialministeriums wurde nicht nur die Anzahl pflegender Kinder und Jugendlicher erhoben², sondern auch welche Aufgaben sie in der Familie übernehmen und welche Wünsche und Bedürfnisse sie für sich und die Familie haben . Demnach leisten pflegende Kinder in den verschiedensten Lebensbereichen Unterstützungsarbeit. Je nachdem, wo sie gebraucht werden, helfen sie im Haushalt, den gesunden Geschwistern oder in der direkten Pflege für die erkrankte Person. Knapp ein Viertel der Young Carers helfen in allen drei Bereichen überdurchschnittlich viel, manchmal fünf oder mehr Stunden am Tag. Hilfen von außen, zum Beispiel durch Freunde oder eine Pflegeperson, geben Kinder nur selten an.

Bundesweit wurde ein Anteil von 3,5 % bzw. rund 42.700 pflegenden Kindern und Jugendlichen im Alter von 5 bis 18 Jahren ermittelt. Das durchschnittliche Alter liegt bei 12,5 Jahren, 70 % der Young Carers sind weiblich. Migration hat keinen Einfluss auf kindliche Pflege .

Pflegende Kinder und Jugendliche, die regelmäßig über einen längeren Zeitraum chronisch kranke Familienmitglieder pflegen, übernehmen somit überdurchschnittliche pflegerische Verantwortung!

Quelle und Links zu Unterstützungsangeboten für Young Carers.

¹ Im Auftrag des Sozialministeriums führte das Institut für Pflegewissenschaft in Kooperation mit dem Institut für Soziologie der Universität Wien 2018 die Studie „Angehörigenpflege in Österreich“ durch.
² Die Studien „Kinder und Jugendliche als pflegende Angehörige“ aus den Jahren 2012 und 2014 geben Einsicht in die Situation von Young Carers in Österreich.