Hospiz- und Palliativeinrichtungen in Österreich

Vernetzung und Kooperation der HPCPH-Heime Wiens

veröffentlicht am

Auf Anregung der Leitenden der HPCPH Heime in Wien veranstaltete Hospiz Österreich am 8.10.2018 ein großes Vernetzungstreffen mit den GeschäftsführerInnen und LeiterInnen aller Heime, die das Projekt Hospizkultur und Palliative Care in Alten und Pflegeheimen (HPCPH) in Wien durchlaufen haben bzw. sich im aktuellen Projektdurchgang befinden. Erich Borovnyak, Vorstandsmitglied für Wien in Hospiz Österreich, moderierte das Vernetzungstreffen.

In Wien gibt es im Moment 18 HPCPH-Heime, österreichweit sind es bereits 130 Häuser.

HPCPH ist ein kontinuierlicher Prozess. Nach  Ende der Projektlaufzeit geht die Verantwortung für das Thema und die nachhaltige Umsetzung ganz in die Verantwortung der Träger und der Heime über. Die große Herausforderung ist das Leben von Hospizkultur und Palliative Care (HPC)  im Alltag, auch im herausfordernden Alltag des Pflegeheimes. Hospizkultur und Palliative Care muss in den Leitlinien verankert sein, muss Thema sein in den Teams, der Pflegedokumentation, der Fortbildung usw.

Es war beeindruckend, was an diesem Tag ausgetauscht wurde. Die HPCPH Heime leisten sehr viel, um Hospizkultur im täglichen Tun wirklich zu leben und  weiter zu entwickeln, um den Bewohnerinnen und Bewohnern ein gutes Leben und ein würdiges Sterben im Heim zu ermöglichen. Es gilt, die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner für ein gutes Leben im Heim  und auch für die Zeit, wenn das Sterben nah ist, rechtzeitig einzuholen, damit tatsächlich nach diesen gehandelt werden kann.

Es gibt Heime, die schon vor vier Jahren HPCPH integriert haben und die z.B. kontinuierlich eine Durchschulungsrate aller ihrer MitarbeiterInnen von 80% zu HPC aufweisen. Dies kann sich positiv auf die Arbeitszufriedenheit der MitarbeiterInnen auswirken und auch darauf, MitarbeiterInnen im Heim zu halten (niedrigere Fluktuation).

Wichtige Themen an diesem Tag waren die Umsetzung des VSD Vorsorgedialogs® in der Praxis. Regina Lindenhofer berichtete von den bisherigen Erfahrungen aus dem Caritas Haus St. Barbara und Christina Hallwirth-Spörk, MSc, aus den drei Häusern der CS Caritas Socialis . Ein weiterer Schwerpunkt waren die Rolle und die Aufgaben der Palliativbeauftragten und –gruppe, die ein Schlüsselfaktor für eine nachhaltige Umsetzung von HPCPH sind .

Diskutiert wurde auch die Tatsache, dass immer mehr, oft jüngere, PalliativpatientInnen, deren Betreuung sehr komplex ist,  in die Heime überwiesen werden. Diese PatientInnen brauchen Einrichtungen der spezialisierter Hospiz- und Palliativversorgung.  Für die MitarbeiterInnen in den Alten- und Pflegeheimen ist das eine nicht zu bewältigende Aufgabe bzw. schafft große Unruhe und Unzufriedenheit. Es zieht die Ressourcen von der Betreuung der übrigen BewohnerInnen ab .  Heime sind Einrichtungen der Grundversorgung und haben keine entsprechenden Rahmenbedingungen (Personalschlüssel, -qualifikation,…), die für PalliativpatientInnen mit einem sehr  komplexen Verlauf notwendig sind. Einen Überblick zu den unterschiedlichen Aufgaben und Anforderungen von Stationären Hospizen und HPCPH Heimen finden Sie hier

Ein  herzliches Dankeschön an alle Leitenden der Wiener HPCPH Heime für Austausch, Diskussion und Entwicklungsarbeit!

© DV Hospiz Ö

HPCPH Heime Wien: (siehe auch https://www.hospiz.at/einrichtungsuebersicht/)

  • Caritas der Erzdiözese Wien: Franz Borgia, Schönbrunn, St. Barbara, St. Elisabeth, St. Klemens, St. Teresa
  • Casa Leben im Alter: Casa Kagran, Casa Sonnwendviertel
  • CS Caritas Socialis: Kalksburg, Pramergasse, Rennweg
  • Fortuna: Gartensiedlung Fortuna
  • Wiener Krankenanstaltenverbund: PWH Meidling, PWH Rudolfsheim-Fünfhaus

Folgende Heime sind derzeit im Projekt und werden voraussichtlich mit Ende 2019/Anfang 2020 HPCPH Heime sein:

  • Barmherzige Schwestern: St. Katharina
  • Diakoniewerk Wien: Hausgemeinschaften Erdbergstraße
  • Wiener Krankenanstaltenverbund: PWH Donaustadt, PWH Simmering